123. Deutsche Junggeflügelschau Hannover 2004

Die Teilnahme an der Junggeflügelschau in Hannover ist für den Sonderverein zur festen Tradition geworden und somit lassen sich die Verantwortlichen des GZV Hannover immer was neues einfallen und sind stets um Verbesserungen bemüht um möglichst alle Aussteller und Besucher zufrieden zu stellen. Dieses wurde auch durch eine deutliche Steigerung der Beschickungszahl belohnt, obwohl keine Verbandsschauen angeschlossen waren. Optimale Unterbringung, Versorgung der Tiere und breite Gänge zwischen den Käfigen waren schon immer Verpflichtung für die Verantwortlichen, nicht zu übersehen die mit grüner Pappe abgedeckte Käfigrückseite, welche sich zur Beruhigung der Tiere deutlich auswirkte. Erfreulich war auch die Präsentation der Brieftaubenzüchter, Kaninchenzüchter, Imker- und Flugtaubenfreunde. Für mich ganz neu, ein Belgisches Bartkaninchen, die Rasse hatte ich noch nie gesehen, es war aber auch nur ein Exemplar anwesend und machte schon einen gruseligen Eindruck. Ganz positiv verlief die Durchführung der erstmals stattfindenden separaten Verkaufsschau. Für wenig Standgeld und zum großen Teil niedrigen Verkaufspreisen konnte sich jeder Anfänger einen Grundstein schaffen, sogar bestehende Zuchten nutzten die Gelegenheit, um sich mit diesem überdurchschnittlich gutem Material zu verstärken. Wahrlich ein großer Erfolg für den Verantwortlichen Fritz Helmut Mues, der diese Verkaufsschau noch weiter ausbauen möchte, da kann man nur sagen, weiter so.- Unsere Sussex 88 und Zwergsussex 95 Stück standen in einer geräumigen Halle mit besten Lichtverhältnissen.

Von 18, 1,0 in weiß-schwarzcolumbia konnte 50 % kein sg erreichen, zwei mussten sogar wegen gewölbter Oberlinie, stark gelben Anflug, unreines Mantelgefieder und losem Stand mit b 90 in den Notenkeller. Den besten 1,0 mit hv 96 E zeigte Reimers, welchem ich nur glattere Kehllappen gewünscht hätte. Sg 95 Z noch für Raaphe.

26 Hennen weiß-schwarzcolumbie glänzten mit 3 Spitzentieren, 2 mal V 97 für Reimers und hv 96 für Brüning, welcher ich nur eine etwas höhere Halszeichnung gewünscht hätte. Sg 95 erreichten Hennen von Steinkamp, Reimers 2 x und Schütze. Unter Wünsche wurde für diese Hennen breiter im Abschluss, Halszeichnung höher, Kammbild gleichmäßiger und Oberlinie idealer festgehalten. Wenn auch ansprechende Formen vorhanden waren, war das Gefieder doch oft zu lose und einige waren auch nicht sauber im Silberweiß, auch auf eine bis zum Auge reichende Halsgefiederzeichnung muss mehr geachtet werden.

Bei den 6 Hähnen in gelb-schwarzcolumbia präsentierte sich ein Hahn mit sg 95 E ein feiner Typ in allen Rassemerkmalen, leider im Abschluss noch nicht ganz ausgereift und im Stand sollte er schon freier stehen. Sg 94 Z noch für Gundelwein. Drei b 90 Noten aus drei Zuchten drückten das Gesamtbild deutlich, welche durch fehlenden Typ, unkorrektem Kammschnitt und schlechtem Farbbild sich bestätigen, auf rußigen Halskragen wurde geachtet.

Bei den 8 Hennen sah es besser aus, nur einmal Gut, alle anderen im sg Bereich. Aus dem Stall Bode kam mit sg 95 E die beste, sie war im Typ super, aber im Farbbild doch Nachteile zeigte. Sg 94 Z noch für Reimers, Nieft und Gundelwein. Wenn auch die meisten in der Form passten, so hatte manche doch farblich Probleme und sollten im Gefieder auch straffer sein, besonders das Halsgefieder war sehr oft lose, Köpfe waren zufrieden stellend.

1,7 in rot-schwarzcolumbia kamen alle von Bode. Der 1,0 in Form, Farbe und Kopf ansprechend aber im Abschluss noch schwach. Eine feine Henne mit hv 96 E zeigte sich von der besten Seite, wäre sie nur farblich etwas satter gewesen. Die sg 95 Z Henne war im Typ passend, aber Abschluss und Halsgefieder noch nicht ganz ausgereift. Auf eine ausgeprägte Columbiazeichnung und satteren Schwingenfarbe muss weiter geachtet werden, straffes Gefieder zeigten sie alle.

5,12 braun-porzellanfarbige kamen aus 4 Zuchten. Bei den fünf Hähnen hob einer mit hv 96 E von Hallermann deutlich ab, er zeigte eine bestimmende Rechteckform mit freiem Stand und gestochenem klarem Zeichnungsbild. Kammblatt etwas stabiler wurde gewünscht. Ein weiterer mit sg 95 kam ebenfalls aus der gleichen Zucht, ihm fehlte es noch an Abschlußreife. Alle anderen waren im Körper zu klein und durften in der Perlung intensiver sein.

Bei den 12 Hennen nur 1 x gut 92 und einmal oB wegen zu starker Mauser. An der Spitze eine elegante Formenhenne mit V 97 BB von Hallermann, gefolgt von zwei Stallgefährtinnen mit hv 96 E, wobei eine die Kammfahne etwas zarter und die andere im Stand noch Idee freier gewünscht wurde. In Form, Farbe und Zeichnungsbild waren sie schon super. Alle die mindestens sg erreichten, zeigten eine Kastanien braune Grundfarbe mit klarer Perle und straffen Gefieder.

Von den 19 Zwerghähnen in weiß-schwarzcolumbia konnten 50% kein sg erreichen, einmal Uo gab es für unkorrektem Kammschnitt. Den besten 1,0 mit hv 96 MB stellte Hobbiebrunken, er zeigte sich mit typischer Rechteckform und Linie, feinen Kopfpunkten und klarer Columbiazeichnung, ein kleiner Wunsch in der straffen Hauptsichellage. Sg 95 E gab es noch 2 x für Hobbiebrunken und 1 x Bartels, sie zeigten sich mit ansprechender Form, Farbe, klarer Columbiazeichnung und freiem Stand. Unter Wünsche wurde Vorkamm und Kehllappenansatz glatter sowie im Winkel etwas deutlicher festgehalten. Hähne welche leichten Vorsaum zeigten, ungleiche Kehllappen und unsauberes Mantelgefieder sowie ungepflegtes Aftergefieder zeigten, mussten sich mit gut abfinden, ebenso wurde zu plumper Körper und zu kurzer Rücken bestraft.

Bei den 23 Zwerg-Hennen weiß-schwarzcolumbia sah es deutlich besser aus. 2/3 kam auf sg und mehr. Zwei Spitzenhennen mit hv 96 kamen von Hobbiebrunken, sie zeigten deutlich die geforderten Rassemerkmale, nur kleine Wünsche wie obere Schwanzdeckfeder Idee straffer und zeitweise Abschluss etwas breiter tragen, verhinderte die Höchstnote. Bartels zeigte noch eine sg 95 E Henne, sie überzeugte in Form und freiem Stand mit prima Kopfpunkten, aber im Rücken etwas gerader und Abschluss ausgereifter wurde unter Wünsche festgehalten. Mit zu unsauberer Mantelfarbe, zu tiefen Stand, untypischer Oberlinie und spitzem Abschluss erreichten einige Hennen kein sg mehr.

Bei den 6,9 Zwergen gelb-schwarzcolumbia glänzten besonders zwei Hähne von Hobbiebrunken . Ein super Hahn mit V97 BM, der alles zeigte was von diesem Farbenschlag verlangt wird und einer mit sg 95 E, ihm fehlte es nur noch an etwas mehr Reife im Halsgefieder und den Kopfpunkten. Hähne mit noch zu unfertigem Abschluss wurden auf gut gesetzt. Auf mehr Schwingenbreite musste bei einigen hingewiesen werden.

Bei den Hennen zeigte Hobbiebrunken ebenfalls mit sg 95 E eine ansprechende Formenhenne, mit freiem Stand und prima Kopfpunkten, nur in Steuerfedern noch ausgereifter und farblich Idee gleichmäßiger wurde unter Wünsche festgehalten. Hennen mit ansteigender Oberlinie oder zu kurz im Rücken sowie unschöne Schwanzaufbauten konnten nicht mithalten.

2,6 Zwerge rot-schwarzcolumbia hatten wir schon besser gesehen, nur zwei erreichten sg 93, alle anderen mussten sich mit gut abfinden. Bei 5 Stück war das Sattel- und Rückengefieder nicht in Schaukondition (Federfreßer ??) und störten den Gesamteindruck, wenn auch die Form und Farbe bei den meisten stimmte.

7,6 Zwerge braun-porzellanfarbig kamen aus 3 Zuchten. Zwei brauchbare Hähne zeigten Niemann, beide mit sg 95 E bewertet, sie konnten in Form, Farbe und Zeichnung gefallen, jedoch etwas mehr Brusttiefe, Kammblatt zarter und glatter hätte ihnen besser gestanden. Uo gab es für M-Zacke. Zu weiches Kammblatt, zu schwarze Halsgefiederfarbe und zu dürftiger Schwanzaufbau drückte die Note auf gut.

Bei den 6 Hennen kam die Hälfte nur auf sg 93 und einmal zu großer Ring hatte oB zur Folge. Unter Wünsche war fast alles zu finden was man sich nur denken konnte. Bei den meisten durften die Kopfpunkte leuchtender, die Grundfarbe satter, Perlung klarer und Körper ausgereifter sein.

Mit 1,4 wildbraunen konnte der Zuchtstand nicht gezeigt werden. Bei dem 1,0 war das Brust- und Bauchgefieder zu braun, welches sich bei den Hennen auf den Flügeldecken auswirkte und Rieselung war keine zu erkennen. Eine hatte starken Goldflitter, auch der Nerv sollte nicht an Welsumer erinnern, er soll hellbraun sein.

4,8 Zwerge grausilber machten ein einheitliches Bild, allerdings musste ein Hahn wegen unkorrekten Kammschnitt in den Notenkeller. Den besten Hahn mit sg 95 E stellte Schöpf.

Von 8 Hennen erreichte eine V 97, eine hv 96 und drei sg 95. Die beiden Spitzenhennen zeigte Hemmerle, welcher auch noch zwei Hennen mit sg 95 stellte und einmal sg 95 für Schöpf. Unter Wünsche war mehrmals, im Winkel deutlicher und Kammaufbauten idealer vermerkt. Die Formen stimmten und der Silbersaum war bei allen korrekt ausgeprägt.

Franz Hallermann
(Zuchtwart)