125. Deutsche Junggeflügelschau und 33. VHGW - Bundesschau in Hannover 2006

62 Sussex waren gemeldet und 4 Nummern wurden storniert. Die Farbenschläge Gelb-schwarzcolumbia und Rot-schwarzcolumbia wurden nicht gezeigt.

Von den 9 Hähnen weiß-schwarzcolumbia konnten nur 2 gefallen. Mit V97 FV-EB, ein super 1,0 von Reimers, besonders die Kopfpunkte waren wie gestochen. Ein weiterer 1,0 mit sg94 kam von Hobbibrunken, er zeigte leider im Schenkelgefieder schon Struktur und im Silberweiß hätte er auch reiner sein dürfen. 2 mal gab es b90 für schlechten Kammschnitt und zu stark faltige Kehllappen. Wer zu viel Blaulack zeigte wurde runter gesetzt.

Bei den 19 Hennen waren 3 Spitzentiere vertreten. Mit V97 MB eine feine Henne von Reimers, sie glänzte im Silberweiß und in ihrer klaren Zeichnungsanlage, aber auf idealere Kehllappen muss mehr geachtet werden. Aus der gleichen Zucht kam noch eine hv96 E Henne, sie überzeugte in allen Rassemerkmalen, jedoch sollten die Schwanzdeckfedern im Grünlack bestimmter und die Säumung fein und abgegrenzter sein. Zwei Hennen von Steinkamp mit hv96 E konnten in der Rechteckform, Farbe und Kopfpunkten überzeugen, eine sollte im Schwanzdeckfedersaum feiner sein, bei der zweiten musste das Schenkelgefieder schon straffer sein. Steinkamp zeigte auch noch mit sg95 SE eine feine Henne, sie überzeugte in allen Teilen mit reinem Silberweiß und klarer Columbiazeichnung, nur im typischen Schwanzwinkel hätte ich sie mir etwas deutlicher gewünscht. Bei der sg 95 Henne von Hobbibrunken habe ich die typische Kastenform vermisst und die Schwanzdeckfedersäumung dürfte auch klarer sein. Reimers seine sg95 Henne konnte in allen Rassemerkmalen bestehen, wäre sie nur in der Feder etwas härter gewesen. Hennen mit sg94 kamen noch aus den Zuchten von Eva Jauch und Heinz-Jürgen Bär je 2 x. Eine Henne, welche noch in allen Teilen zu unfertig war, wurde auf b90 gesetzt.
Hennen, welche fleckiges Mantelgefieder oder schwache Schwingenfarbe zeigten, wurden auf gut gesetzt.

4,3 Wildbraune kamen alle von Neudecker. Mit sg95 Z ein feiner Formenhahn, er zeigte allerdings schmale Kammzacken und die Zackentiefe hätte ich mir schon gleichmäßiger gewünscht. Der 1,0 in 2814 zeigte sich in den Kopfpunkten schon besser, nur in der Unterlinie etwas voller wäre ein Vorteil gewesen. Farblich waren sie alle, bis auf den braunen Farbstoff im Bauch- und Brustgefieder alle gleich und passend. Einer zeigte allerdings zu engen Stand.
Von den drei Hennen war die hv96 LVP Henne im Typ zusagend aber farblich war sie einfach zu rot. Da waren die zwei anderen schon besser. Bei einer fehlten zu viel Steuerfedern und kam als Einzige diesen Farbenschlages auf gut.

5/14 Braun-porzellanfarbige kamen aus 4 Zuchten. Der beste 1,0 mit hv96 E kam von Hallermann, er zeigte ein prima freistehendes Rechteck mit prima Kopfpunkten, fertigen Abschluss und feines dreifarbiges Farbbild mit klarer Perle, sollte aber im Halsgefieder ausgereifter sein. Bei dem sg95 Z Hahn von Schwahl, stimmte die Form, Grundfarbe und der freie Stand, auf eine straffere Flügelhaltung muss geachtet werden sowie auf braunen Einlauf in der Perle, welcher nicht gern gesehen wird. Ein weiterer 1,0 mit sg95 Z von Hallermann zeigte sich in allen Teilen zufriedenstellend aber war im Abschluss noch nicht ausgereift. Mit der Note gut musste sich ein 1,0 wegen zu wenig Perlung und Schwanzwinkel zufrieden geben.
Eine Musterhenne mit V97 BB kam aus der Zucht von Hallermann, der auch noch eine hv96 Henne stellte und nur noch im Halsgefieder ausgereifter sein durfte, bestechend die deutliche Rechteckform. Reimers zeigte eine freistehende Formenhenne mit super Farbbild, leider war sie im Schwanzaufbau etwas spitz und erreichte hv96 E. Noch drei Hennen mit sg95 von Hallermann und Schwahl konnten schon gefallen. Die erste war in allen Teilen vorbildlich aber die Bindenperlung sollte schon deutlicher zu erkennen sein, wobei die 0,1 von Schwahl eine feine Zeichnungshenne war aber die Perle keinen braunen Einlauf zeigen sollte. Eine weitere von Schwahl hatte vorzügliche Kopfpunkte und Zeichnungsanlage aber im Körper Idee breiter wäre zum Vorteil gewesen. Hennen, welche etwas schwach im Körper waren, tief standen und zu wenig Zeichnung hatten, wurden auf gut gesetzt. Eine Henne die zu klein war, Blüte fehlte und unkorrekte obere Steuerfederlage zeigte, musste mit b90 in den Notenkeller. Nur 2 x gut und 1 x b von 19 Braunporzellanfarbigen ließen einen vorbildlichen Gesamteindruck erkennen.

2,6 Grausilber waren gemeldet, aber nur 1,3 erschienen, 4 Käfige blieben leer, alle von Entzel.
Der 1,0 zeigte annehmbare Anlagen jedoch in der Zeichnung zu unsauber und auf den Flügeldecken zu weiß und zeigte kein Silber, aber eine super breite grün-glänzende Besichelung.
Die drei 0,1 zeigten alle einen feinen Silbersaum, für diesen Farbenschlag eine gelungene Vorstellung. 1 x hv96 BLP für eine feine 0,1, wo unter Wünsche, Idee mehr Standhöhe festgehalten wurde. Preisrichter war Richard Gruber.

Die 53 Zwerge hatte man zur Bewertung mir zugeteilt. Auch hier eine schwache Meldezahl, welche auf die Vogelgrippe zurück zu führen ist.
7,10 weiß schwarzcolumbia zeigten einen guten Notendurchschnitt, nur zwei erreichten kein sg und mussten wegen zu offenen Abschluss und zu unsauberen Sattelgefieder auf gut gesetzt werden. Der beste 1,0 kam von Hobbibrunken mit sg95E, bei allen Vorzügen fehlte es ihm noch am geschlossenen Abschluss. Ein weiterer mit sg95 Z kam aus der Zucht Hielscher, sein Vorkamm dürfte glatter sein und die Sattelzeichnung satter schwarz. Von den 6 Hähnen kamen noch 3 auf sg94. Ein Käfig war mit einer Henne besetzt.
Bei den Hennen, wie schon so oft, ein Musterbild von Hobbibrunken, V97 MB war der verdiente Lohn. Eine weitere hochfeine Henne zeigte Bartels mit hv96 E, ihr fehlte es nur an einer noch idealeren Steuerfederfarbe. Drei Hennen erreichten noch sg94 Z, hier wünschte ich mir, deutlicher im Schwanzwinkel, Flügeldecken farblich reiner und Abschluss geordneter.

Bei den 4 Hähnen gelb-schwarzcolumbia zeigte Denzer mit sg 95 SE den Besten, unter Wünsche wurde Idee mehr Brusttiefe und Kammblatt glatter, festgehalten. Einer musste wegen Dreiklang auf gut gesetzt werden.
Unter Dreiklang ist zu verstehen, wie bei den New Hamphire gefordert, Halsgefieder-, Flügeldecken- und Sattelgefiederfarbe unterschiedlich, bei unseren Sussex verpönt und nur etwas rötliche Flügeldecken sind gestattet.
Die beste 0,1 von 9 Hennen kam aus der Zucht Hobbibrunken, eine hochfeine Henne in Form, Farbe und Columbiazeichnung, nur im Winkel durfte sie sich deutlicher zeigen. Mit sg94 Z von Hosek, welche bei allen Vorzügen in der Farbe etwas gleichmäßiger und im Abschluss breiter sein durfte, konnte dieser Farbenschlag nicht wie gewohnt sich präsentieren, zumal es noch zweimal b90 für fehlende Zehenzwischenhaut gab.

1,4 Zwerge rot-schwarzcolumbia, alle von Bartels, machten einen prima Eindruck, sie überzeugten in der typischen Rechteckform, Mantelfarbe und freiem Stand. Sg94 Z für seinen 1,0 , welcher in den Kopfpunkten noch etwas ausgereifter sein durfte sowie die Zacken breiter. Eine feine Henne mit hv96 zeigte alle Rassemerkmale in Vollendung, nur die Ohrlappen mussten besser durchblutet sein.
Bei seiner sg95 Henne das gleiche Problem und im Winkel etwas deutlicher. Bei der "gut" Henne fehlte die Kopfblüte und die typische Schwanzdeckfederzeichnung.

4,6 wildbraune kamen aus zwei Zuchten. Zwei Hähne mit sg94 Z zeigten Hemmerle und Neudecker. Einer war an der Größengrenze und der andere musste im Rücken länger sein.
Die beste Henne zeigte mit sg95 Hemmerle, noch etwas weniger roten Farbstoff und im Winkel deutlicher hätte ihr noch besser gestanden. Aus der gleichen Zucht noch eine mit sg94 Z, bei ihr wünschte ich mir die Rieselung feiner und die Kammfahne tiefer. Auf gut wurden Hennen gesetzt, wo die Rieselung zu grob, farblich zu rot und im Körper zu groß waren.

Bei den 3,6 Grausilber sah es deutlich besser aus, nur ein 1,0 wurde wegen noch offenen Flügeln auf gut 91 gesetzt, aber auch Blaulack macht ihm zu schaffen. Der beste 1,0 von Schöpf mit sg94 Z durfte etwas mehr Brusttiefe und im Abschluss mehr Breite aufweisen.
Aus der gleichen Zucht kam auch die Musterhenne mit V97 BB, die in allen Rassemerkmalen glänzte, gefolgt mit einer Henne von Hemmerle, sie musste wegen der helleren Brutgefiederfarbe, die Henne von Schöpf vor lassen und bekam hv96 E. Beide Zuchten stellten auch noch eine sg95 Z Henne, bei denen der Deckensaum geschlossener und die obere Schwanzdeckfeder straffer sein durfte.

Im Zuchtbuch zeigte Hallermann zwei Stämme gelb-schwarzcolumbia Zwerge, welche in der Einzelklasse hätten mitsprechen können. Ein Stamm mit einem super feinen 1,0, der hv96 SEW1 (Preisrichterband) erreichte, der zweite Stamm wurde auf sg95 E gesetzt, wo besonders die deutliche Kastenform der Hennen auffiel, sie waren noch leicht unfertig im Halsgefieder.

Hannover war wieder mal eine gelungene Schau. Auch wenn wir in der Meldezahl Einbußen hinnehmen mussten. Aber die Vogelgrippe hat auch hier ihre Spuren hinterlassen und hoffen, dass Hannover 2007 wieder mehr Zuspruch findet.