127. Deutsche Junggeflügelschau, 35. VHGW- Bundesschau und 80. VZV- Bundesschau am 18./19. Oktober 2008 in Hannover.

Wie auch in den vergangenen Jahren, hatte der SV auch wieder in Hannover eine Hauptsonderschau angemeldet. Angeschlossen waren die VHGW- und VZV Schau der Fachverbände mit den Deutschen Meisterschaft.

64 Sussex und 140 Zwergsussex waren gemeldet, bei den Großen fehlten die Farbenschläge rot-schwarzcolumbia und grausilber. Mit 12,24 Tieren bewiesen die Weiß- schwarzcolumbia ihre Beliebtheit unter den Großen.
Den besten 1,0 mit sg95E stellte Rabe, er zeigte sich in allen Rassemerkmalen super, war aber im Abschluss doch noch deutlich zu offen. Zweimal noch sg94 für Reimers und Steinkamp, wegen schlechter Zackenausbildung, stark gelben Anflug und abfallende Haltung mussten zwei sich mit b90 zufrieden geben.
Bei den Hennen überragte die V97 VHGW EB Henne von Rabe, sie zeigte sich vollrahmig in voller Blüte. HV96 noch für Reimers, seine Henne zeigte ein reines Silberweiß, nur in der Schwanzdeckfederzeichnung idealer wurde festgehalten. Sg 95 erreichten noch Hennen von Reimers, Bär, Rabe und Steinkamp. Eine Henne mit stark durchstoßenden Schaftstrich musste in den Notenkeller.
1,4 gelb-schwarzcolumbia, alle von Schubert, waren farblich und mit einer feinen Zeichnungsanlage Klasse, auch im Typ konnten sie gefallen aber die Kammaufbauten müssen noch besser werden. Unschöne Kammbilder und hochstehende Kammfahnen können nicht punkten auch die Kopfpunkte bei den Hennen zeigten wenig Blüte. Einmal sg95, zweimal sg94, einmal sg93 und nur einmal sg91 waren dennoch ein sehr guter Notendurchschnitt.
5,5 Wildbraune aus zwei Zuchten wurden mit viel Fingerspitzengefühl bewertet, zweigten aber dennoch viel Angriffspunkte und bei den Wünschen reichten die Reihen oft nicht aus und musste auf die Mängelspalte ausweichen.
Mit sg95 E ein feiner Formenhahn von Neudecker, er konnte auch farblich gefallen, sollte aber deutlicher winkeln und im Abschluss ausgereifter sein. Was zu hell im Halsgefieder war, erreichte nur gut. Einmal b90 gab es für unkorrekte Zehenstellung.
Hv 96 für eine Henne, ebenfalls von Neudecker zeigte die rassetypische Rechteckform, als kleinen Wunsch wurde das noch nicht ausgereifte Halsgefieder festgehalten. Aus der gleichen Zucht noch eine 0,1 mit sg95, im Typ prima aber farblich mehr wildfarbig und Kammblatt zarter. Was farblich zu rot oder unsauber in der Brustfarbe war, konnte nicht punkten. 4,9 Braun-porzellanfarbig konnten zwar mit zweimal V97 und einmal Hv96 glänzen, wurden aber mit dreimal u.o. stark belastet.
Ein feiner 1,0 und eine super Henne, beide mit V97 MB und V97 BB bewertet, zeigten was wir uns wünschen, eine satte braune Grundfarbe mit klarer Zeichnungsanlage und deutlicher Bindenführung. Nicht schlechter die Hv96 Henne, ihr fehlte noch etwas mehr Gesichtsblüte, alle drei von Hallermann, er zeigte noch drei weitere überzeugende Hennen mit sg95. Bei ihnen bestach ebenfalls die deutliche Rechteckform, die satte Grundfarbe und klare Zeichnungsanlage aber besonders vielen die breiten Abschlüsse auf, was ja vor Jahren noch ein Problem war. Nur kleine Wünsche wie: Gesicht noch leuchtender, Gefieder etwas straffer sowie Kammfahne noch etwas mehr der Nackenlinie folgen, verhinderte eine höhere Note.
Leider mussten 1,2 wegen deutliche M-Zacken in den Notenkeller, was Pfeffer in der Grundfarbe oder Rost in der Perle zeigte, wurde auf gut gesetzt.

Von den 140 gemeldeten Zwergen in allen sechs Farbenschlägen, waren 17 Käfige leer geblieben.
Zum Anfang 10,15 Zwerge weiß-schwarzcolumbia. An der Spitze ein prima 1,0 mit V97 VZV-EB von Bartels, er zeigte auch noch einen weiteren gefälligen 1,0 mit sg95 E, auch er war in allen Rassemerkmalen auffallend, nur im Schwanzwinkel durfte er noch deutlicher sein. Wegen stark abfallender Haltung, zu schmaler Kammzacken sowie zu dürftiger Unterlinie mussten sich zwei mit g91 abfinden.
Bei den Hennen, besonders eine mit deutlicher Rechteckform, feinen Kopfpunkten und klarer Zeichnungsanlagen, durfte allerdings im Schwanzdeckfedersaum etwas zarter sein, über hv96 E konnte sich Mertensotto freuen. Aus dem gleichen Stall noch zwei Hennen mit sg95 E, ebenfalls noch je eine für Bartels und Punsmann, zwei sollten im Sattel typischer geputzt werden. Bei den anderen durfte das Schenkelgefieder fester sein sowie die Kammzacken keiliger. Was zu grob im Körper, zu wenig Standhöhe, unschöne obere Steuerfederlage und unschönes Kammbild zeigte, wurde auf gut gesetzt.
7,8 Zwerge gelb-schwarzcolumbia waren nicht in der gewohnten Klasse angetreten.
Bei den Hähnen, die beiden besten mit sg95 E + Z von Hallermann, sie konnten im Typ und Farbe gefallen aber in der Brusttiefe durften sie noch ausgeprägter sein.
Eine feine 0,1 mit hv96 BLP von Denzer konnte schon gefallen, durfte aber im Schwanzwinkel schon deutlicher sein. Das gleiche Übel zeigte auch die sg95 E Henne von Thüsing.
Bei den 5,10 Zwergen rot-schwarzcolumbia, ein super Spitzenhahn von Altmeister Zerrahn, er bekam verdient V97 BB. Von Bartels noch ein feiner Formenhahn mit freiem Stand und feiner Farbe, bei ihm wünschte man sich, dass die Hauptsichel noch ausgereifter sein sollte, er wurde auf sg95 festgelegt.
Eine hochfeine Formenhenne mit prima Grundfarbe, Columbiazeichnung und Linienführung mit hv96 E zeigte Bartels, Kammfahne etwas mehr der Nackenlinie folgen war der einzige Wunsch.
Was keinen schönen Kammschnitt oder zu dürftig in der Kammentwicklung war, konnte nur bis g92 punkten.
8,10 Zwerge wildbraun waren mit Licht und Schatten. Fast die Hälfte erreichte kein sg.
Der beste 1,0 mit hv96 MB von Neudecker konnte gefallen, durfte aber im Nackengefieder fester sein. Noch drei Hähne mit sg95, 2x von Hemmerle und 1x Neudecker, sie konnten in der Form und Mantelfarbe bestehen aber die Brust-, Bauch- und Schenkelgefiederfarbe sollte schon reiner schwarz sein.
Hähne mit unschönem Kammverlauf, nach außen gerollte Kehllappen und unfertigem Abschluss, wurden zurückgesetzt.
Bei den Hennen eine mit harmonischem Gesamteindruck in der Form, passender Grundfarbe und typischer Linienführung mit hv96E bewertet, kam von Hemmerle, ihr hätte ich mir nur die Rieselung etwas feiner gewünscht. Aus dem gleichen Stall noch die sg95 E Henne, auch bei allen Vorzügen war die Rieselung reichlich grob. Auf waagerechten Stand sowie ausgereiftem Körper sowie korrekte Schwanzaufbauten wurde großen Wert gelegt. Wer dieses nicht aufweisen konnte, erreichte nur gut.
Sieben Zwerghähne braun-porzellanfarbig waren nur von durchschnittlicher Qualität. Der beste mit sg94 E von Dünnewald, mit deutlicher Rechteckform und satter brauner Grundfarbe konnte er zwar überzeugen, war aber im Kammaufbau schon reichlich groß. Auch für Kretzer noch ein 1,0 mit sg94 Z, er konnte fast in allen Teilen punkten, wäre er nur im Winkel deutlicher und die oberste Steuerfederlage korrekter gewesen. Ein 1,0 musste für zu abfallende Körperhaltung auf gut gesetzt werden.
Bei den Hennen ein Musterbild von Dünnewald, er bekam zu recht für seine 0,1 V97 BB. Er zeigte auch noch eine Henne mit sg94 E, sie zeigte sich besonders im klaren Zeichnungsbild aber die oberste Steuerfederlage sollte schon idealer liegen. Eine weitere 0,1 mit sg94 E zeigte Niemann, sie überzeugte im Typ und den Kopfpunkten aber die Perlzeichnung sollte schon zarter sein und im Übergang in der Grundfarbe reiner.
Zum Schluss noch eine hochfeine 0,1 von Dünnewald mit hv96 BLP, auch sie war eine Augenweide, wäre sie nur im Schenkelgefieder etwas straffer gewesen. Hennen, welche zu unvollständig im Abschluss waren, unschöne obere Steuerfederlage zeigten oder nur drei Kammzacken hatten, mussten sich mit der Note gut abfinden.
Von 34 gemeldeten Zwergen grausilber, standen nur 25 in den Käfigen und nur die Hälfte konnte sg erringen. Die beiden besten Hähne mit sg95 E zeigten Schöpf und Ulick. Farblich konnten sie gefallen, erster sollte mehr Schwanzwinkel zeigen und im Vorkamm fester sein. Bei dem Zweiten wünschte man sich die Unterlinie noch voller und die Kehllappen runder. Eine feine 0,1 mit hv96 MB von Bextermöller konnte in allen Teilen gefallen, durfte nur auf den Flügeldecken im Saum geschlossener sein. Drei Hennen mit sg94 E konnten im Typ gefallen, waren aber alle im Flügeldeckensaum nicht geschlossen und hatten auch alle kleine Kammwünsche.
Zu den häufigsten Mängeln zählten, zu offener Abschluss, abfallende Körperhaltung, unschöne obere Steuerfederlage und dürftige Unterlinie.

Franz Hallermann
(Zuchtwart )