Die Geschichte des Sonderverein der Sussex- und Zwergsussex- Züchter "Bezirk Bayern" Liebe Zuchtfreunde!

Eigentlich müsste ich beginnen mit "Es war einmal.......". Denn von der Gründung des Bezirkes Bayern im Jahre 1978 bis heute verlief alles wie im Märchen. Alles, vor allem die schönen, imposanten Höhepunkte und Erinnerungen, die man nicht vergisst. Die nicht so schönen Augenblicke werden verdrängt.

Wie ging es denn los? Im Dezember 1977 fand in Frankfurt die Nationale statt. Als Züchter, der gerade von der Jugendgruppe in die Seniorklasse gewechselt hat, war es für mich eine Herausforderung da große helle Sussex auszustellen. Beim Betrachten der Tiere am Sonntag war mein Bruder Klaus Neudecker auch dabei und wir wurden von einem Züchterehepaar beobachtet und dann auch angesprochen. Dass es sich hierbei um den Sondervereinsvorsitzenden Alexander Schwarz und seiner Gattin handelte, erfuhren wir im weiteren Gespräch. Herr Schwarz war sich schnell bewusst, dass Klaus Neudecker in Bayern seitens des Sondervereines eine führende Rolle spielen könnte. Er wurde mit konfrontiert, den Bezirk Bayern neu aufzubauen, da die bisherigen Aktivitäten unbefriedigend sind. Genauer gesagt, es sind keine mehr vorhanden. Er solle sich das mit seinen bekannten bayerischen Sussexzüchtern überlegen und zu einem Entschluss kommen.

Nach weiteren Gesprächen mit der Vorstandschaft des Hauptvereines wurde ein Zeitpunkt und ein Ort festgelegt. Den Ort kennt heute in der Sussexorganisation jeder - nämlich Rezelsdorf. So traf man sich am 23.April 1978 zu dieser Neugründung des Bezirkes Bayern in der Gastwirtschaft Lunz.

Anwesend waren der 1. Vors. des Hauptvereines Alexander Schwarz und Gattin Gertrud Schwarz, 2. Vors. Heinz Blumenthal und Sonderrichter Ernst Salewsky.

Als bayerische Gründungsmitglieder wurden eingetragen: Erich Bergler, Jakob Mirschberger, Peter Ort, Klaus Neudecker und Andreas Neudecker.

Die neue Vorstandschaft sah wie folgt aus:

1. Vorsitzender Klaus Neudecker

2. Vorsitzender Erich Bergler

Schriftführer und Kassierer Andreas Neudecker

Der Jahresbeitrag wurde mit 10,-- DM festgesetzt, von welchen wir 4,--DM an den Hauptverein abführen müssen. Eine kleine Sammlung fand statt und schon hatten wir das erste Startkapital.

Nun lief die Schreibmaschine heiß. Aus den letzten Katalogen wurden Adressen von bayerischen Sussexzüchtern ausfindig gemacht und diese Züchter auf unseren Sonderverein hingewiesen. Als Beilage ein Aufnahmeantrag für den Bezirk Bayern. Es sollte sich lohnen.

Die erste Sonderschau im selben Jahr noch, fand anlässlich der bayerischen Landesschau in Weiden statt. Als Anreiz wurde die Vergabe der Bayerischen Sussex - und Zwergsussex - Meister in Form von Bechern oder Pokalen ins Leben gerufen. Diesen Vergabemodus gibt es heute noch und ist begehrt wie eh und je.

Im Juli 1979 fand die erste bayerische Sommertagung mit Jahreshauptversammlung in Heßdorf, organisiert von Jakob Mirschberger und Peter Ort, statt. Schon 15 Mitglieder sind inzwischen im Sonderverein angemeldet. Und die Aufwärtstendenz hält an. Eine Tierbesprechung schloss sich der Versammlung an.

Die Sonderschau wurde der Nationalen in Nürnberg mit angeschlossen.

1980 trafen wir uns zur Tagung bei Karl- Heinz Herpich in Ahorn bei Coburg. Schon eine stattliche Anzahl an Mitgliedern hatten sich eingefunden. Die Mitgliederliste stieg schon auf 20 bayerische Sussex- und Zwergsussex - Züchter an.

Die erste Neuwahl der Vorstandschaft fand 1981 bei der Sommertagung in Eichstätt statt. Alle bisherigen Vorstandsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Fritz Schwarz war 1982 unser Gastgeber in Vohenstrauß und 1983 trafen wir uns zur Sommertagung bei Franz Wimmer in Oberflossing.

Dann 1984 die nächste Neuwahl mit der ersten Veränderung. Die Versammlung fand in Herzogenaurach, organisiert von Erich Bergler, statt. Klaus Neudecker kandidierte nicht mehr als 1. Vorstand . Erich Bergler wurde zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.

Den Posten des 2. Vorsitzenden nimmt nun Jakob Mirschberger ein. Kassierer und Schriftführer bleibt auch weiterhin Andreas Neudecker. Die Mitgliederanzahl ist schon auf 32 gestiegen.

Die erste Hauptsonderschau wurde 1986 bundesweit in Rezelsdorf durchgeführt.

Zum 10- jährigen Jubiläum 1988 traf man sich an der Gründungsstätte, in Rezelsdorf, aber diesmal in der neu erbauten Geflügelhalle wieder. 1. Vors. Erich Bergler durfte neben den vielen bayerischen Mitgliedern auch den jetzigen 1. Vorsitzenden des Hauptvereines Erich Böker und Georg Wulff vom Bezirk Nord begrüßen.

1990 organisierte Erich Bergler erstmals die Sommertagung des Hauptvereines in Herzogenaurach. Erstmals mit den Züchterfreunden aus den neuen Bundesländern. Im gleichen Jahr dann noch die Hauptsonderschau, wieder in Rezelsdorf in der Geflügelhalle. Eine Menge an Tieren aus den neuen Bundesländern waren ausgestellt. Insgesamt auch ein Super- Meldeergebnis mit 752 Tieren.

1993: der Bezirk ist 15 Jahre alt und hat zwischenzeitlich schon 64 Mitglieder. Die Sommertagung mit Jahreshauptversammlung in Sonthofen bringt eine Veränderung mit sich. 1. Vors. bleibt Erich Bergler, den 2. Vors. hat nach wie vor Jakob Mirschberger inne, während Andreas Neudecker nur noch Kassierer ist und den Schriftführer an Erich Keller übergibt.

Schon wieder ist Bayern der Mittelpunkt bei der Hauptsonderschau. Diesmal ist Vohenstrauß im Bayerischen Wald der Austragungsort. Unter der Leitung von Fritz Schwarz wurde eine prima organisierte und auch gut beschickte Ausstellung abgehalten.

Wieder eine Hauptsonderschau in Rezelsdorf 1994. Die Beteiligung kennt keine Grenzen.

Endlich werden 1994 die Zwergsussex in wildbraun (damals noch "braun") anerkannt. Andreas Neudecker war hier maßgeblilch an der Herauszüchtung beteilig.

1996 gibt es wieder eine Veränderung in der Vorstandschaft. Erich Bergler bleibt 1. Vorsitzender aber Roland Liegl wird nun 2. Vorsitzender, Schriftführer nach wie vor Erich Keller und Kassierer Andreas Neudecker.

Im Jahre 2000 wieder eine Hauptsonderschau in Bayern. Aber diesmal in Vohenstrauß, von Roland Liegl organisiert.

Die Vorstandschaft wird 2002 wie folgt verändert:

1. Vorsitzender: Erich Bergler

2. Vorsitzender: Andreas Neudecker

Kassierer: Helmut Jerabek

Schriftführer: Thomas Kienle

2003, bereits die vierte Hauptsonderschau organisiert der RGZV Rezelsdorf.

Im März 2004 erreicht mich ein Anruf: Erich Bergler liegt nach einen Schlaganfall plötzlich im Krankenhaus. Eine Woche vergeht, ohne gravierende Gesundheitsverbesserung. Dann wieder ein Anruf: Erich Bergler ist verstorben. Wie ein Lauffeuer ging die traurige Nachricht um. Zum Begräbnis waren sehr viele Sondervereinsmitglieder und fast die gesamte Vorstandschaft des Hauptvereines anwesend.

Wir hatten in diesem Jahr unsere Sommertagung außerhalb Bayerns geplant, genau gesagt bei Franz Hemmerle in Dreieich in Hessen. Die Einladungen mit der Tagesordnung hatte Erich Bergler noch vorher verfasst und auch verschickt. Wir waren uns einig, nicht gleich einen neuen Vorsitzenden zu wählen. Unsere turnusmäßige Neuwahl wäre 2005 gewesen.

Die erste Sommertagung ohne Erich Bergler. Wir ernannten ihn noch zum Ehrenvorstand.

Die nächste Sommertagung mit Jahreshauptversammlung fand 2005 unter der Organisationsleitung der Familie Kaiser in Herrieden bei Ansbach statt. Beim Totengedenken wurde an Fritz Schwarz, unser Ehrenmitglied erinnert, der Anfang des Jahres verstorben ist.

Der Punkt Neuwahlen brachte folgendes Ergebnis:

1. Vorsitzender Andreas Neudecker

2. Vorsitzender Ulrich Kaiser

Kassierer Helmut Jerabek

Schriftführer Stefan Winterbauer

Neu wurden 4 Beisitzer mit in die Vorstandschaft aufgenommen.

Siegfried Schnabel, Karl- Heinz Herpich, Franz Hemmerle und Klaus Neudecker

Die Hauptsonderschau im Oktober 2005, die Erich Bergler gewidmet ist, wieder in Rezelsdorf. Sehr viele bayerische Züchter folgten unseren Aufruf da auszustellen und errangen auch große Erfolge. Die Erich Bergler Gedächtnispreise errangen Franz Wimmer und Fritz Pieler.

Zur Sommertagung mit Jahreshauptversammlung im Mai 2006 hatte die Familie Koch aus Nürnberg- Buchenbühl eingeladen. Es hätten einige Züchter mehr den Weg finden können. Diese Tagungen gehören neben den Ausstellungen zu den Hauptaktivitäten des Bezirkes Bayern.

Die Sonderschau 2006 wurde zu Ehren unseres verstorbenen Ehrenmitgliedes als "Fritz Schwarz - Gedächtnisschau" benannt und wurde der Landesschau in Kulmbach angeschlossen. Als Preisrichter fungierten Richard Gruber und Reinhold Feith.

Der Bezirk Bayern zählt heute 65 Mitglliedern, davon sind 7 Jugendliche und ist auch recht aktiv im Ausstellungswesen, vor allem wenn es um unsere bayerischen Schauen geht. Die Züchter beteiligen sich auch auf Hauptsonderschauen, die nicht in Bayern stattfinden. Auch auf Bundesschauen sind die Mitglieder vertreten und das auch schon mit großen Erfolgen in den letzten Jahren.

Zu unseren Sommertagungen ist zu sagen, dass diese zur Zeit immer über 2 Tage gehen. Der Samstag gehört dem vergnüglichen Teil und der Sonntagmorgen der Versammlung und für die mitgekommenen Züchterfrauen wird auch entsprechend organisiert.

Die bayerischen Sonderschauen werden meistens des Landesschauen angeschlossen, da wir auf breiter Basis mehr Werbung für die Rasse und auch für den Bezirk machen können.

Annähernd 30 Jahre ist der Bezirk jetzt alt. Über viele Höhepunkte konnten wir berichten. Die Mitglieder haben dazu beigetragen, dass die Harmonie, das Zusammengehörigkeitsgefühl da ist und dass wir uns auch darstellen können.