Immer diese Preisrichter !!!

Das Preisrichteramt ist ein Ehrenamt. Den Preisrichtern fällt die Aufgabe zu, die ihnen zur Bewertung übertragenen Tiere unter Anwendung des aktuellen Rassegeflügel-Standards, den Allgemeinen Ausstellungs-Bestimmungen aber auch nach dem jeweiligen Zuchtstand nach dem Schema der Bewertungskarte zu beurteilen und zu benoten. Das man bei diesem Amt zur neutralen Ausübung verpflichtet ist versteht sich von selbst und bedarf keiner weiteren Erläuterung.

Das man bei der Bewertung auch mal, ich sage mal in Anführungsstrichelchen etwas übersehen / anders sehen und somit verschiedener Ansicht ist, passiert nun mal. Wie heißt das Sprichwort so schön: Keiner ist Fehlerfrei und wer keine Fehler macht, hat auch noch nicht gearbeitet. Dieses soll aber bei einer Fehlbewertung keine Entschuldigung sein.

Jeder Preisrichter übt sein Amt nach bestem Wissen und Gewissen durch. Bei einem Bewertungsauftrag hat man ca. 3 bis 4 Minuten Zeit, die Begutachtung des Tieres zunächst nach dem äußeren Erscheinungsbild, dann die Handbewertung und anschließend die Vorzüge / Wünsche sowie evtl. Mängel auf der Bewertungskarte in Wort und Schrift zu verfassen. Also kurz gesagt: Die Momentaufnahme wird erfasst und bewertet bzw. benotet. Das nach der Bewertung auch mal der ein oder andere Wunsch / Mangel von einem Preisrichter anders gesehen wird, kommt vor, weil z.B, ein Tier ohne vorherige Käfigdressur sich an den Ausstellungskäfig gewöhnt hat und sich nun nicht mehr ängstlich zeigt, keine abfallende Haltung vorweist oder eine straffere Flügelhaltung hat. Wie bereits schon erwähnt handelt es sich um eine Momentaufnahme und eine Wiederholung gibt es nicht. Sollte so etwas vorkommen bedarf es einem kollegialen Verhalten zwischen dem Preisrichter und dem Aussteller.

Aber leider hat eine Medaille zwei Seiten und es kann auch anders gehen, welches in der Vergangenheit immer öfter zum Ausdruck kommt. Es gibt Menschen, gut dass diese nicht die Mehrheit sind, die grundsätzlich über die Bewertungen nörgeln. So werden die herausgestellten Spitzentiere schlecht geredet, weil hier nicht mehr das Tier gesehen wird, sondern der Züchter, dem man den Erfolg nicht gönnt. Eigentlich Schade. Dass es sich bei diesen Leuten unter anderem um erfahrene und sehr erfolgreiche Züchter handelt wird nicht bestritten. Aber dann gibt es auch die so genannten Trittbrettfahrer, die vom Leitwolf vorgeführt werden ohne es zu merken. Aber auch diese sind mit Sicherheit nicht perfekt und Wissen und Können alles, denn dann wären sie Gottähnlich und könnten über Wasser laufen. Wenn sie dennoch der Meinung sind das sie das können frage ich mich, warum sie keine Ausbildung zum Preisrichter gemacht haben.

Ziemlich negativ stößt es auf, wenn die Tätigkeit beteiligter oder unbeteiligter Preisrichter in Frage gestellt wird. Hinzu kommt noch, dass unbeteiligte Zuchtfreunde mit in die Sache hineingezogen werden, wovon sie gar nichts wissen. Ich bin der Meinung, dass damit der Bogen überspannt ist. So etwas sollte in Zukunft nicht mehr geschehen. Es wäre Schade, wenn durch so einem Fehlverhalten langjährige Freundschaften kaputt gemacht werden würden. Mit diesem Bericht appelliere ich an alle, dass das Verständnis und die Aufrichtigkeit, die die Preisrichter dem Aussteller gegenüber zeigen, auch von denen an die Preisrichter zurückgegeben wird.

Unser Hobby ist doch ein schönes
Hobby und so soll es auch bleiben.

Manfred Kohnert

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